Fumble

Unter einem Fumble versteht man, wenn der Ballträger die Kontrolle über den Ball verliert und ihn fallen lässt. Zuvor muss jedoch die vollständige Kontrolle über den Ball erlangt werden. Zusätzlich darf kein Körperteil außer den Händen und Füßen den Boden berühren, bevor der Ball verloren wird. Ein Wechsel des Ballbesitzes kann bei einem Fumble eintreten, nämlich dann, wenn ein Spieler der Defense den gefumbelten Ball der Offense aufnimmt. Dieser Ausgang eines Spielzugs wird als Turnover gezählt.

Besonderheiten bei einem Fumble

Ein Fumble entsteht oft durch ein hartes Tackle, gezieltes Zerren am Spieler sowie Wegschlagen des Balles. Das Ziel der Defense ist es, solch einen Ballverlust zu provozieren. Jeder Spieler auf dem Feld – egal ob von der Offense oder Defense – kann einen gefumbelten Ball aufnehmen. Dies nennt man Fumble Recovery. Nach einer Fumble Recovery läuft das Spiel weiter und wird nicht abgepfiffen. Dies bedeutet auch, dass der Ball weiter in Richtung der gegnerischen Endzone getragen werden kann.

Es ist jedoch nicht in jeder Spielsituation eindeutig, ob überhaupt ein Fumble vorliegt. Dies ist beispielsweise häufig der Fall, wenn der Passer (meist der Quarterback) versucht über die Line of Scrimmage zu werfen und im Moment des Wurfs so vom Gegner gestört wird, dass der Ball zu Boden fällt. Bei der Bewertung ob ein Fumble vorliegt, ist an dieser Stelle entscheidend, wann der Ball die Hand verlässt. Verliert der Passer den Ball, bevor er seinen Arm während einer Wurfbewegung nach vorne führt, zählt dies als Fumble. Verliert er den Ball jedoch erst, wenn er bereits in der Wurfbewegung ist, wird das Verlieren als Incomplete Pass gewertet.

Besonderheiten in oder der Nähe einer Endzone

Weitere Besonderheiten ergeben sich, wenn der Ball in der Nähe einer der beiden Endzonen gefumbelt wird. Verliert die Offense den Ball in der eigenen Endzone und wird er von der Defense dort erobert, zählt dies als Touchdown der Defense. Verliert die Offense den Ball in der eigenen Endzone, er kann jedoch  zurückerobert werden resultiert dies in einem Safety für die Defense. Selbiges gilt, wenn der Ball über die Seitenlinie oder die hintere Linie der Endzone Out of Bounds geht.

Fumbelt die Offense den Ball in der Nähe der gegnerischen Endzone und wird dieser von der Defense in der eigenen Endzone gesichert, so ist das Resultat ein Touchback. Wie zuvor gilt selbiges auch, wenn der Ball über die Seitenlinie oder die hintere Linie der Endzone Out of Bounds geht.

Beispiel 1:
Der Running Back der Kansas City Chiefs fumbelt den Ball als er aus der eigenen Endzone hinaus laufen will. Ein Spieler der Arizona Cardinals stürzt sich auf den Ball und sichert diesen in der gegnerischen Endzone. Das Resultat der Fumble Recovery ist ein Touchdown für die Cardinals.

Beispiel 2:
Der Quarterback der Chicago Bears will mit dem Ball aus der eigenen Endzone laufen, fumbelt diesen aber durch Einwirkung eines Spielers der Seattle Seahawks. Der Ball kullert über die Seitenline Out of Bounds. Das Resultat des Fumbles ist ein Safety für die Seattle Seahawks.

Beispiel 3:
Kurz vor der gegnerischen Endzone verliert der Running Back der Baltimore Ravens den Ball. Dieser rollt in die Endzone der Dallas Cowboys und wird dort von Spieler der Defense auf dem Boden gesichert. Das Resultat der Fumble Recovery ist ein Touchback für die Dallas Cowboys, die ihren Drive an der eigenen 20 Yard Linie starten werden.

Besonderheiten bei Fourth Downs und innerhalb der letzten zwei Minuten einer Halbzeit

Eine weitere Besonderheit ergibt sich bei Fourth Downs (vierten Versuchen) der Offense. Wird der Ball beim Ausspielen eines Fourth Downs verloren, kann nur der fumbelnde Spieler den Ball zurückerobern, ohne dass der Spielzug automatisch an der Stelle der Eroberung beendet ist. Zudem ist es den anderen Spielern der Offense nicht möglich einen Raumgewinn durch ein Fumble zu erzielen. Das Gleiche gilt in den letzten zwei Minuten einer Halbzeit.

Beispiel 1:
Der Running Back der San Francisco 49ers verliert den Ball bei einem Fourth Down an der eigenen 30 Yard Linie. Der Ball rollt etwas weiter vorwärts und kann von einem Mitspieler auf der eigenen 34 Yard Linie gesichert werden. Der Drive von San Francisco ist sofort beendet und das Angriffsrecht wechselt durch Turnover on Downs. Der Gegner, die Minnesota Vikings, beginnen ihren Drive an der 30 Yard Linie der San Francisco 49ers.

Beispiel 2:
Ein Wide Receiver der New Orleans Saints verliert beim dritten Versuch den Ball, an der gegnerischen 20 Yard Linie. Es sind bereits die letzten zwei Minuten des Spiels angebrochen. Er kann den Ball zurückerobern und noch für 3 Yards laufen, bevor er gestoppt wird. Der vierte Versuch der Saints startet an der 17 Yard Linie des Gegners.

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