Tight End

Den Tight End kann man als einen hybriden Spielertyp verstehen. Er kann zum einen wie ein Wide Receiver eingesetzt werden und Empfänger von Pässen bei Passing Plays (Passspielzügen) sein. Zum anderen kann er aber auch im Lauf- oder Passspiel Blocken und agiert dann wie ein Offensive Lineman. Nicht nur von diesen Block-Aufgaben besteht eine Nähe zur Offensive Line. Auch bei der Aufstellung auf dem Spielfeld ist der Tight End nah dran. In der Regel steht er direkt oder eng (tight) neben dem Offensive Tackle und bildet sozusagen das eine Ende (End) der durch ihn verlängerten Offensive Line. Von dieser Gegebenheit entstammt auch der Name Tight End.

Entstehung der Tight End Position

Bis in die 1950er Jahre war es durchaus üblich, dass Spieler sowohl in der Offense als auch der Defense eingesetzt wurden. Da das Regelwerk nur eine begrenzte Anzahl an Auswechslungen zuließ, mussten Spieler auf dem Feld entsprechend universell einsatzbar sein. Für Spielertypen mit speziellen Fähigkeiten die insbesondere vom physischen Erscheinungsbild nicht in klassische Schemata passten, war zunächst kein Platz. Erst mit mehr Wechselmöglichkeiten wurde Abstand von diesem System genommen und es entstand Raum für spezialisierte Spieler, welche nur in bestimmten Aufgaben gut waren.

Rolle als Blocker

In der Regel ist ein Tight End zwar etwas langsamer, dafür aber auch größer und kräftiger als ein Wide Receiver. Aufgrund seiner Physis eignet er sich als zusätzlicher Blocker. Bei Running Plays (Laufspielzügen) ist es die Aufgabe des Tight Ends (gemeinsam mit der Offensive Line und dem Fullback) Räume und Löcher durch Blocks zu schaffen, sodass der Running Back möglichst frei hindurch laufen kann. Im Passing Play (Passspiel) hingegen wird er als Blocker eingesetzt, um den Quarterback gegen den Pass Rush der Defense zu schützen.

Rolle als Receiver

Wie auch der Wide Receiver ist der Tight End gemäß Regelwerk ein Eligible Receiver, d.h. es ist ihm erlaubt einen Forward Pass (Vorwärtspass) des Quarterbacks zu fangen. Aufgrund seiner physischen Eigenschaften (s.o.) ist er als Receiver für die Defense oftmals nur schwer zu verteidigen. Zum einen sind Linebacker relativ langsam, um einen Tight End effektiv decken zu können. Zum anderen sind Cornerbacks und Safeties in der Regel zu schwach, um ihn per Tackling zu Boden zu bringen. Entsprechend sorgt er für Unstimmigkeiten in der Paarung bzw. Coverage durch die Defense. Zudem ist nicht direkt erkennbar welche Rolle bzw. Aufgabe er im kommenden Play (Spielzug) wahrnehmen wird und sorgt so für zusätzliche Missverständnisse.